Zum ersten Mal in Calgary? Diese fünf Reisetipps helfen dir beim entspannten Entdecken

Calgary, eine Stadt in der kanadischen Provinz Alberta, hat sich mit ihrer Nähe zu den Rocky Mountains, ihrer vielfältigen Stadtkultur und ihrem pulsierenden Lebensstil zu einem der beliebtesten Reiseziele im Westen Kanadas entwickelt. Ob im Sommer beim Reiten über die weite Prärie oder im Winter auf den Pisten rund um Banff – hier warten unzählige Möglichkeiten auf dich. Wenn du Calgary zum ersten Mal besuchst, ist die Mischung aus Naturwundern und urbanem Flair gleichermaßen aufregend wie überwältigend. Um dir dabei zu helfen, deine Reise stressfrei und voller Freude zu gestalten, teile ich fünf erprobte, praktische Reisetipps, die dir bei der Planung, bei Einsparungen und beim echten Eintauchen in den Charme dieser Stadt helfen werden.
1. Tipp: Das Klima verstehen – Kleidung und Reisepläne richtig anpassen
Calgary hat ein kontinentales Klima mit oft sehr wechselhaftem Wetter – das gehört hier quasi zum Alltag. Als ich Calgary das erste Mal im Mai besuchte, sagte mir ein Einheimischer: „In Calgary kann man alle vier Jahreszeiten an einem Tag erleben.“ Zuerst hielt ich das für übertrieben – bis ich an einem einzigen Tag morgens in der Sonne schwitzte, mittags frierend im Wind stand und nachmittags von Schneeflocken überrascht wurde. Unvergesslich!
Im Sommer (Juni bis August) liegen die Temperaturen tagsüber meist zwischen 20 und 25 Grad – perfekt für Aktivitäten im Freien wie Wandern, Camping oder Radfahren. Im Winter (November bis März) ist es kalt und trocken, häufig mit Schneefall – ein Paradies für Wintersportler. Frühling und Herbst sind kühl mit starken Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht.
Daher empfehle ich das sogenannte „Zwiebelprinzip“: mehrere Kleidungsschichten, die du je nach Wetterlage an- oder ausziehen kannst. Eine warme Basisschicht, ein Pullover oder Hoodie und als äußere Schicht eine wind- und wasserdichte Jacke oder Daunenjacke sind ideal. Schuhe sollten bequem und rutschfest sein – Wanderschuhe oder robuste Sneaker sind perfekt, besonders wenn du in die Natur hinaus willst. Auch Sonnenbrille, Sonnenschutz und Lippenbalsam gehören ins Gepäck: Wegen der Höhenlage ist die Sonneneinstrahlung selbst im Winter intensiv. Wer besonders empfindlich auf Trockenheit reagiert, sollte zusätzlich eine feuchtigkeitsspendende Gesichtscreme mitnehmen, denn die Luft kann sehr trocken sein – insbesondere in beheizten Innenräumen.
2. Tipp: Den Überblick über die Verkehrsmittel behalten – effizient unterwegs sein
Calgary verfügt über ein einfaches und gut organisiertes öffentliches Verkehrsnetz, ideal für alle, die zum ersten Mal in Kanada unterwegs sind. Der städtische Verkehr wird vom Calgary Transit betrieben und umfasst Busse sowie die sogenannte C-Train (eine Art Straßenbahn oder Stadtbahn). Die C-Train verläuft in Nord-Süd- und Ost-West-Richtung und ist ein schnelles, zuverlässiges Verkehrsmittel. Besonders praktisch: Im Innenstadtbereich entlang der 7th Avenue S ist die Fahrt mit der C-Train kostenlos – perfekt, um das Zentrum zu erkunden.
Fahrkarten bekommst du bequem über die App „My Fare“ oder an Automaten an den Stationen. Ein Einzelticket gilt 90 Minuten, Tageskarten lohnen sich bei mehreren Fahrten pro Tag. Wenn du länger in Calgary bleibst, sind Wochen- oder Monatskarten oft günstiger. Für Touristen lohnt sich auch ein Blick auf kombinierte Angebote mit Sehenswürdigkeiten.
Für Ziele etwas außerhalb wie den Canada Olympic Park, den Fish Creek Provincial Park oder den Calgary Zoo sind Busse oder Ride-Sharing-Dienste wie Uber und Lyft besonders praktisch. Möchtest du jedoch weiter entfernte Ziele wie Banff oder den Lake Louise besuchen, ist ein Mietwagen empfehlenswert. Die Straßen in und um Calgary sind breit und gut beschildert, die Navigation problemlos. Achte jedoch im Winter (November bis März) auf sichere Fahrweise – Schneereifen und Allradantrieb sind bei Schnee und Eis unerlässlich. Wer noch nie bei winterlichen Bedingungen gefahren ist, sollte auch ein Fahrsicherheitstraining in Betracht ziehen oder auf einen lokalen Fahrer zurückgreifen.

3. Tipp: Stadt und Natur kombinieren – das Beste aus beiden Welten erleben
Was mich an Calgary am meisten begeistert hat, ist die nahtlose Verbindung von moderner Stadt und unberührter Natur. Vom urbanen Stadtbild mit Hochhäusern bis zu den offenen Prärien und nahegelegenen Bergen bietet Calgary eine beeindruckende Vielfalt. Diese einzigartige Mischung ermöglicht es dir, das Beste aus beiden Welten zu erleben – pulsierende Städte mit all ihren Annehmlichkeiten und die Natur, die zu einem ganz anderen Tempo einlädt. Für Erstbesucher lohnt es sich, einen Reiseplan zu erstellen, der beides vereint – du wirst es nicht bereuen, wenn du sowohl das urbane Flair als auch die Naturschönheiten Calgarys erkundest.
In der Stadt selbst empfehle ich Sehenswürdigkeiten wie den Calgary Tower, die Peace Bridge, die Fußgängerzone Stephen Avenue Walk sowie das Glenbow Museum – ideale Orte, um die Geschichte, Architektur und Kultur Calgarys kennenzulernen. Besonders der Calgary Tower bietet einen atemberaubenden Panoramablick über die Stadt und die umliegenden Berge, während der Spaziergang über die Peace Bridge eine unvergessliche Erfahrung ist, vor allem bei Sonnenuntergang, wenn das Licht die Brücke in ein goldfarbenes Glühen taucht. In den Museen kannst du tief in die Geschichte und Kunst der Region eintauchen und dich von den vielfältigen Ausstellungen inspirieren lassen.
Für Naturerlebnisse außerhalb der Stadt solltest du mindestens einen Tagesausflug einplanen. Nur etwa eine Stunde entfernt liegt das Kananaskis Country – eines meiner Lieblingsziele. Dort findest du spektakuläre Täler, klare Bergseen und Kanadas typische Tierwelt. Kananaskis bietet eine wahre Fülle an Outdoor-Aktivitäten, von sanften Wanderungen bis hin zu anspruchsvolleren Trails. Die klare Luft, das satte Grün und die wildlebenden Tiere schaffen ein Naturerlebnis, das du so schnell nicht vergessen wirst. Wanderungen wie der Grassi Lakes Trail sind leicht und landschaftlich wunderschön; wer mehr Herausforderung sucht, kann den Ha Ling Peak erklimmen. Diese Wanderung bietet nicht nur einen fantastischen Blick auf die umliegenden Berge, sondern auch auf das gesamte Kananaskis-Tal, das dir das Gefühl gibt, in einer völlig anderen Welt zu sein.
4. Tipp: Die passende Unterkunft finden – je nach Reiseziel und Vorlieben
In Calgary gibt es eine breite Auswahl an Unterkünften – von luxuriösen Hotels bis hin zu charmanten Airbnbs. Je nachdem, was du unternehmen möchtest, bietet jede Gegend ihren eigenen Reiz.
Wenn du hauptsächlich zu Fuß die Stadt erkunden willst, empfehle ich dir ein Hotel oder Apartment im Zentrum (Downtown) oder im East Village. Hier ist alles fußläufig erreichbar: Sehenswürdigkeiten, Restaurants, Museen und Einkaufsmöglichkeiten. Besonders beliebt sind Hotels wie das Fairmont Palliser, das für seine historische Eleganz und erstklassigen Service bekannt ist, oder das moderne Alt Hotel Calgary East Village, das mit seiner stilvollen Ausstattung und Nähe zu angesagten Restaurants und Bars punktet. Diese Lage ist ideal, wenn du das urbane Leben in vollen Zügen genießen möchtest.
Planst du hingegen Tagesausflüge in die Natur oder möchtest öfter in Richtung Rocky Mountains unterwegs sein, lohnt sich eine Unterkunft im Westen der Stadt – zum Beispiel in West Springs oder Signal Hill. Diese Wohnviertel sind ruhig, bieten viel Platz und haben gute Anbindung an die Highways Richtung Banff oder Kananaskis – ideal für Selbstfahrer oder Familien. Hier kannst du in einer ruhigen und entspannten Umgebung wohnen und hast dennoch schnellen Zugang zu den schönsten Naturgebieten der Umgebung. Der Vorteil ist, dass du am Ende eines abenteuerlichen Tages in die Ruhe des Vororts zurückkehren kannst.
Airbnbs sind ebenfalls eine gute Wahl, besonders wenn du Wert auf ein persönliches, lokales Erlebnis legst. Viele Gastgeber bieten Frühstück, Tipps für Tagesausflüge oder sogar hausgemachte Spezialitäten an – so fühlst du dich gleich wie ein echter Calgaryaner. Hier kannst du das authentische Leben der Stadt kennenlernen und erhältst oft wertvolle Insider-Tipps zu verborgenen Perlen in Calgary, die nicht in jedem Reiseführer zu finden sind.

5. Tipp: Kulinarik im Voraus planen – Calgarys vielfältige Küche genießen
Ehrlich gesagt hatte ich anfangs keine hohen Erwartungen an das Essen in Calgary – aber ich wurde mehr als positiv überrascht. Von saftigen Alberta-Steaks über authentische asiatische Küche bis hin zu kreativem Brunch hat Calgary kulinarisch einiges zu bieten.
Für Steakliebhaber sind Caesar’s Steakhouse oder das Vintage Chophouse & Tavern erste Wahl – hier wird kanadisches Rind auf höchstem Niveau zubereitet. Wer Abwechslung liebt, sollte ins Chinatown gehen: Das Silver Dragon serviert klassische chinesische Küche. In Kensington findest du exzellentes Sushi im Sushi Bar Zip, und im schicken Viertel Mission bietet das Frenchie Wine Bar moderne französische Küche in gemütlicher Atmosphäre.
Auch die Kaffee- und Dessertkultur ist beeindruckend. Phil & Sebastian Coffee Roasters sowie Analog Coffee sind lokale Favoriten für Kaffeeliebhaber – mit köstlichen Kuchen und stilvollem Ambiente. Für einen Brunch am Wochenende empfehle ich das Blue Star Diner oder OEB Breakfast Co. – hier stimmen sowohl Geschmack als auch Atmosphäre.
Da viele beliebte Restaurants schnell ausgebucht sind, empfehle ich, vorab online zu reservieren – besonders an Wochenenden oder Feiertagen. Die Plattform OpenTable ist in Nordamerika sehr verbreitet und macht es einfach, Menüvorschauen anzusehen und Tische zu buchen.
Als ich das erste Mal in Calgary ankam, erwartete ich eine nette, aber vielleicht etwas gewöhnliche Städtereise. Doch was ich fand, war eine gelassene, offene Stadt, die mit jeder Stunde neue Facetten zeigte. Die wechselhafte Witterung, die Freundlichkeit der Menschen, der Duft von frisch gemahlenem Kaffee und die Freiheit, in den Bergen tief durchzuatmen – all das machte meinen Aufenthalt unvergesslich.
Wenn du planst, Calgary zum ersten Mal zu besuchen, packe diese fünf Tipps mit in deinen Koffer. Sie helfen dir, die Stadt besser zu verstehen, entspannter zu reisen und die besonderen Momente bewusster zu erleben. Und wenn du eines Abends am Ufer des Bow River stehst und die untergehende Sonne die Rocky Mountains in rötliches Licht taucht, wirst du erkennen: Calgarys Schönheit reicht weit über das Sichtbare hinaus.
Schlagwörter: Klima verstehen, Kulinarik, Verkehrsmittel